back 2 "Enlightenment"
Abfahrt, Dienstag - endlich! 17.12.96 um 11.55 Uhr bei schönem Schnee und Sonnenschein abfahren. Wie schwer die 10 Kilo im Rucksack drücken, selbst wo ich ausgeruht bin. 10 Minuten Weg zur S-Bahn werden lang.
Eine Studentin Julia, geb. 74, unterhält mich auf dem
Flug mit ihrem vielversprechenden Lebensentwurf: Politikstudium und
SPD-Basisarbeit. Sie ist schon bekannt mit Bürgermeister Kronawitter und so
stolz, ihn "Georg" nennen zu dürfen.
Etwa nach 7
Stunden Flug, gegen 20.00 Uhr: Landung in Kuwait. Drei Stunden Aufhaltenhalt.
Ich habe es zuvor so eingerichtet, später in Mumbai jemanden zu treffen, um das
Taxi nach Poona zu teilen. Mit einer Ma Ashava soll die Fahrt von Mumbai aus
weitergehen. Die Temperatur geht auf 15 Grad.
Mumbai, früher Bombay, erreicht der Flieger den nächsten Tag, Mittwoch, 18. 12. 1996, gegen 5.00 Uhr Ortszeit. Eine Stunde harren am Kofferband. Profis fliegen nur mit Handgepäck. Die nächste Warteschleife ziehst Du beim Geldwechsler. Der Taxifahrer wartet geduldig vor der Tür mit großem Schild: "ASHAVA"....
Wahrscheinlich kommt jeder vollig entkräftet in Poona an, mit Glück schon gegen 11.30 Uhr. Nur eine Pause gönnte uns Ma Ashava. Eine zweite Pinkelpause am Straßenrand muß ich schon erkämpfen.
Die Hetze macht Sinn. Wenn Du vor 12.00 Uhr zum Aidstest kommt, darfst Du noch am Ankunfstag in den Ashram. Das klappt auch. Bisher verlangt Ma Ashava nur 500 Rps. für ihr bestelltes Taxi.
Aidstest orderst Du im Ashram in zwei Klassen: Wer sein Ergebnis in 1,5 Stunden braucht, zahlt 350. Wem das Resultat bis 16.00 Uhr reicht, kommt mit 120 Rps aus.
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Ich sehe mir die ersten drei Buden an, um zu schlafen:
mit offenem, aufgebrochenem Schloß und Schmuddelmatraze für drei- bis
viertausend den Monat, 550 die Nacht im Schmuddel Stadthotel mit TV und endlich
kann ich im Hotel "Surya Villa" bleiben. Dort schläft schon eine Freundin Ma
Anne Prabodh. Das Hotel zapft mir für eine Nacht 880 Rps. etwa 37 Mark, ab.
Dafür ist es sehr gepflegt: Surya Villa, 294/9 Koregaon Park Vaswani Nagar,
Pune Mein erstes Essen in der German Bakery lehrt, dass ich in Indien nicht hungern werde. Zwei Stunden Mittagschlaf beweisen, der Urlaub beginnt. Um 16.00 erhalte ich meinen Eintritts-Paß zum Ashram. Es soll mein meist genutztes Dokument in Indien werden. Schon zur nächsten Pause während der Kundalini-Meditation im Rondellbereich zwischen Buddha-Halle und Bookshop finde ich einen meiner Stammplätze im Ashram. Für einen Menschen von festen Gewohnheiten erleichtert das die Arbeit. |
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Der zweite, schwarze Geldwechsel im Hotel liefert für meinen ersten 500-Mark-Schein aus dem Geldgürtel 12.000 Rps. Der Schwarzmarkt-Kurs gibt also 24 Rps für die Mark, die Bank etwa 1 Rps. weniger.
Etwa 5000 Menschen in der White-Robe-Brother-Hood Meditation (WBR) sehen in fast ausverkaufter Buddha-Halle Videos einer Interview-Reihe von 1986. Osho brach nach dreijähriger Pause sein Schweigen. Ein gewaltiger Interview-Zirkus stürzte sich auf ihn. Weltweit akkreditierte und renommierte Reporter stellten ihre Fragen, bis sie trotz aller Kunse und Berufserfahrung meist nichts mehr zu sagen wußten. Live-Musik sorgt gut für Stimmung.