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| Energie oder überspannte Nerven: Nach wenigen Stunden hat der Körper genug geschlafen. Es ist hart, den Körper in eine oder zumindest eine halbe Stunde in die Disziplin einer stillen Meditation zu zwingen. Endlich stehe ich. Ich kann Mima's beruhigendem, sanften Atmen nicht mehr lauschen. Geschwind beginnen meine biegsamen Finger zu tippen. Eine der letzten deutschen Gruppen, in denen meine rättisch-angriffslustigen Wortspiele noch nicht zensiert ist, muss mein überquellendes Wortgewäsch wieder mal aushalten - wie üblich gegen alle in der Gruppe. Zuerst hat dort der Moderator Kirana, Typ Weichspüler, mein Blabla zensiert, später das meines Freundes Veet Tom. Was schweißt Freunde in E-Mail Verbindungen stärker zusammen als die Zensur der ewig gleichen Sorte von besserwisserischen Benimm-Lehrern? Weil nun aber Kirana mir freien Zugang zu seinen Mini-Gruppe erlaubt hat, müssen die armen Leut'chen eine volle Ladung morgentlicher Testosteron vergifteter Teufelei ertragen. Mir macht's Spaß, diese saublöden Schimpfereien vom Stapel zu lassen, doch das Zeug zu lesen, fällt schwer. Und dieser kleinmütigen Sorte von Lesern kann sicherlich keine giftigen Gedankenspielchen genießen, die dem eigenen Selbstwertgefühl widersprechen. Schade eigentlich. |
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| Nachdem ich letzten Juni mein Wohnmobil ''Nobydick'' verkauft habe, suche ich nach einem für zwei Zwecke passenden Transporter: 1. Mima braucht einen Kastenwagen für ihren Weihnachtsmarkt. Sie muss ihre Waren wie Kerzen, Lichthäuschen, Räucherstäbchen und -öle transportieren. Auch muss dies Lastauto ihren Anhänger ziehen, auf dem wir ihre Weihnachtsmarkt-Hütte aufladen. 2. Wier wollen das Auto auch als Ferienwohnung für unsere Wochenendfahrten in's wunderschöne Bayern und die nahen österreichischen Alpen sowie für Ferientrips in Europa. Das Wochenende ist endlich mal wieder gesegnet mit zwei Ferientagen: Holidays are holy days. In Augsburg, 60 Kilometer westlich von München, habe ich im Internet ein interessantes Angebot gefunden. |
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| Aber der Ausstellungsplatz für diese Autos ist in einem fürchterlichen Zustand. Mima's 14 Jahre alter Blauwal ist noch viel besser als dort die ausgestellten Autos! Der Platz geht mir dermaßen an die Nerven, dass ich die Schrottkarren sogar zu
fotografieren vergesse. Unbeschreiblich und zudem versucht der Besitzer gerade noch in einer Internet Auktion, die nächste Dreckskarre an Land zu ziehen. Wir wollen wenigstens das Auto sehen, das er in www.mobile.de annonciert hat. Aber die Karre ist nicht auf seinem Platz. Schließlich gibt er uns wenigstens die Adresse eines Volkswagen Händlers in Augsburg Süd, wo er das Auto gekauft hat. Also besuchen wir den nächsten VW-Mahag-Pferde-Händler und testen einen VW-T-4 Lastwagen mit 102 PS. Mit dem gleichen Motor habe ich Nobydick mehr als 30.000 Kilometer von May 2004 bis June 2005 über die Bahn gehetzt. Doch im Gegensatz zu Nobydick ist dieser VW-T-4-LKW richtig laut. Die Maschine rüttelt und schüttelt die Blechkiste, dass wir eine Rückenmassage bekommen. Der Klang des Fünfzylinders röhrt in der blauen Blechkiste, die genauso wie Mima' alter Blauwal aussieht. Daher nennen wir das Auto auch gleich Blauwal II. |
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| Mima's Blauwal ist auf unserer letzten Wochenend-Tour
nach Bamberg mit durchgebrannter Zylinderkopf-Dichtung zusammengebrochen.
Jetzt kauft ihn Carsten, der Freund meiner einst heiß geliebten
Freundin Vimalprem von 1986 bis zu Bhagwan's Todestag, den 19. Januar
1990. Mima's alter VW-Transporter ist am 1. Juli 1993 zugelassen, hat 218.000 Kilometer abgespult. Wir verkaufen ihn jetzt für nur 1500 Euros. Aber Carsten muss die Zylinder-Kopfdichtung für etwa 1000 Euro reparieren. Carsten ist glücklich, ein günstiges Auto gekauft zu haben, wir verkaufen Blauwal schweren Herzens. Der dreijährige Blauwal II soll 13.500 Euro, und soll 30.000 Kilometer gefahren haben. Aber dieser 10 Jahre jüngere und stärkere Blauwal II is nicht viel besser als Blauwal I. Und nebenbei: der Händer in Augsburg Nord verlangt 1500 Euro mehr für das gleiche Auto! Ein wenig enttäuscht fahren wir von Augsburg Süd in Richtung Berge. Goldfisch, mein Golf ist mit unserer Skiausrüstung beladen - zum ersten Mal in diesem langen, harten Winter mit drei Monaten Schnee. |
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| Wir besuchen Kempten. Eine riesige Kathedrale mit
angeschlossenem Kloster beherrscht das Stadtbild. Wegen meiner Kommentare
zu dieser Bayrischen Religions-Darstellung meint Mimamai: ''Du kannst froh
sein, in Deutschland zu leben. In einem mohammedanischen Land müsstest Du
um Dein Leben fürchten.'' Wohl wahr. Nicht glücklich mit unserer Auto-Suche, forschen wir in Kempten in einem Internet-Cafe nach besseren Alternativen. Im Web-Dienst von mobile.de wirbt ein großes VW-Nutzfahrzeug-Centrum für mein Traum-Auto, die neuste VW-Transporter-Generation: VW-T-5, 96 KW (131 PC) mit langem Radstand: 5.24 Meter, 169 Kilometer/Stunde. Der Wagen ist gerade einmal ein Jahr alt, hat 47.000 Kilometer abgespult. Die Qualität ist hervorragend. Die Maschine surrt satt und sauber. Das Auto hat allerlei Luxus wie Klimaanlage, EDS (Electronische Differential Sperre), ABS und ASR (automatische Schlupfregelung). Unverzüglich signalisiert mein Bauchgefühl ein großes, lautes ''JA!'' nach den ersten Runden mit diesem wundervollen technischen Fahrgerät: nur 6,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer - bei Tempo 90 km/h! Der Preis ist heiß: 18.500 Euro. |
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| Mimamai will nochmal über diese immense Investition
nachdenken. Denn sie ist es ja, die das Auto kauft. Sie wird 15.000 Euro
zahlen, den Rest übernehme ich. Ihren Blauwal hat sie vor neun Jahren für 15.000 DM, etwa 7.500 Euro ergattert. Mimamai mag diese neue Version von ''Nobydick II'' auch. Die Version mit langem Radstand ist etwa einen halben Meter länger als die mit kurzem. Das ist ein gewaltiger Unterschied! In das neue Auto will ich eine Standheizung mit zweiter Batterie einbauen lassen. Denn Innenraum wollen wir besser gegen Kälte dämmen.. Im Heck wollen wir wie in Blauwal auf Brettern schlafen. Im Winter kommen diese Bretter in den Keller, so dass der Wagen perfekt als Mima's Weihnachtsmarkt-LKW taugt. Von dieser Alternative haben wir seit Jahren geträumt, jetzt haben wir als liebendes Paar unsern Traum wahr gemacht. Mima ist nicht gerade der raffinierte, routinierte wissenschaftliche Denker und Rechner. Mima regelt ihre Dinge und mich ebenso mehr von ihrem liebenden Herz her und ihren intakten Instinkten. Mima hat sich kaum an meiner ausufernden Auto-Suche im letzten Jahr beteiligt. Mima weiß nur, dass sie nicht einen großen LKW wie von Mercedes Benz will. Mima zieht den Volkswagen vor. Denn der VW-Transporter ist schmall genug, um im Gang vor ihrer Weihnachtsmarkt-Hütte vorfahren zu könne. So kann Mima leichter all ihre Pakete in die kleine Hütte tragen.. Und sie hat im Moment auch keine andere Arbeit, außer ihren neu erworbenen Fähigkeiten als ''Baby-Schwimm-Leiterin'' und einem Teilzeit-Job im Bioladen. |
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| Mima liebt die Babies - wie ich deren Freude und Frische
bewundere. Diese bezaubernden Geschöpfe lassen uns oft lächeln! Mima
arbeitet mit diesen Babies und ihren Müttern in warmem Wasser. Jede
Unterrichtsstunde lernt sie dazu. Von ihrem intuitiven, instinktiven liebenden Verständnis versorgt sie sich und mich - dankbar entspannt sich mein schreckliches Testosteron vergiftetes System - ja mehr noch: ergibt sich - unter ihre Leitung! Häufig zielen meine bissigen Verbattacken auf Mima's unendliche Geduld. Mima hört kaum zu Lächeln auf, wenn sie meine feixende Wildheit überhaupt bemerkt. Mein bester Freund Kabir in München hat sie deshalb schon als meine ''Bequem-Sklavin'' verspottet, aber Kabir's Beziehung war schon 2005 nach nur zwei Jahren beendet. Mima sorgt für mich nun schon 10 Jahre lang, und ich hoffe, dass ich auch für sie ein wenig sorgen kann. Mimamai strahlt wie ein Leuchtturm in meinem Leben. Ähnliche Erinnungen knüpfe ich an Bhagwan-Osho an. Als Mimamai zu mir kam, oder besser als ich zu ihr vor 10 Jahren kam, fuhr sie einen alten, uralten Ford Transit, nicht einmal mit Diesel Motor. Der Wagen war schon so alt, dass sie damit sich nicht in die Münchener Innenstadt getraut hat. Denn das Kühlwasser hätte dabei leicht kochen können. |
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| Beinahe 10 Jahre lange sind wir mit Blauwal herumgefahren,
von der Nordsee bis nach Frankreich, Italien, von Polen, der Ostsee zum 2400
Meter hohen Gipfel an der Österreichisch-Italienischen Grenze. Nun kauft Mimamai zu ihrem Geburtstag am Sonntag unser Traumauto: im Sommer ein Wohnmobil und im Winter ihr Marktauto. Ist das nicht eine lebensleicht Liebesverbindung eines sorgenden Paars? Ja, zumindest genießen Mima und ich ein schönes, reiches und glückliches Leben in unserem Guten Alten Deutschland! Die Nacht verbringen wir in einem Hotel in Fischen, neben dem kleinen Fluss Iller, sieben Kilometer entfernt von Oberstdorf . Ein Glas biologisch angebauter Rotwein aus der Toscana bereichert die Nacht. |
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| Jeder Blick in die Zeitung, und ich lese kaum mehr als das
und Briefe und Berichte im Internet, jeder Blick in die Zeitung kommt mir
vor, wie ein Bericht aus dem Irrenhaus. Im Irak haben Terroristen gerade einen Heiligen Schrein der Schiiten gesprengt, - ein Bürgerkrieg bedroht die Iraqis nach Saddam's Terror Regime, nach dem Einmarsch der US-Truppen, um das Land zu befreien. In Europa, Deutschland, Frankreich, den osteuropäischen Staaten tötet die ''Vogel-Pest'' Hunderte von Wildvögeln. Tausende so genannter ''Nutz-&-Verzehr-Vögel'' werden getötet. Es ist vielleicht an der Zeit, den Mustang-Mind zurückzuschalten, die Rotwein getunte Gedanken-Maschine abzustellen, und dem Klang und Herzschlag von Mima's Atem neben mir zu lauschen? Es ist vielleicht an der Zeit, mich im Frieden der Nacht zu verankern nach des Tages Kampf für Leben in Luxus? Es ist ein nebeliger Samstag Morgen. Wir brennen darauf, zum ersten Mal im Winter endlich Ski zu fahren. Das Gelände ist uns vollkommen neu. Von Oberstdorf fahren wir zur Talstation der ''Fellhorn''-Bahn. 32 Euro kostet ein Skipass, um in über 2000 Meter Höhe zu kommen und den ganzen Tag rauf und runter und rauf....www.das-hoechste.de Etwa 100 Menschen haben das gleiche Verlangen: so müssen wir etwa eine Stunde warten, bis wir gegen 11.00 Uhr am Gipfel ankommen. |
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| Ein bezaubernder Blick auf die Berge über dem Nebel und
unter den Wolken ist unser Lohn. Aber recht schnell ist mein Körper
erschöpft. Meine Muskeln sind nicht mehr ausreichend für diese
Anstrengungen trainiert. Mit Mima an meiner Seite kommen wir schnell in
dichtesten Nebel, in dem wir kaum weiter als 20, 50 Meter sehen können. Mir wird schwindelig, mein Magen dreht sich. Wir teilen ein wenig Essen in einem der Berg-Restaurants, dann entscheiden wir uns, zum Auto zurückzufahren. Ich verliere Mima, meine Führerin, im Nebel, finde den Weg ins Tal nicht gleich, und muss mich wieder hochziehen lassen. Wieder ruhe ich im Restaurant aus, bevor ich mich entscheide ins Tal zurückzufahren. Es ist eine Fahrt wie Folter. Zwei Mal dreht's mir den Magen um. Ich bin froh, dass mich im dicken Nebel niemand beachtet. Endlich komme ich um 15.00 Uhr im Tal an. Mimamai wartet schon auf mich. Sie trägt mir die Skie. Ich stolpere zum Auto, ziehe mir die schweren Skistiefel aus, falle in den Sessel. Vollkommen fertig nimmt sich mein Körper eine Stunde Schlaf im Hotel. Mit meiner alten Mutter feiern wir Mima's Sonntag-Geburtstag in Bad Dürrheim. Wieder mal ein Bad in der Gesundheitsoase hilft, sich für die Woche fit zu machen. Am Montag zahlen wir den ersten Teil von Mima's neuem Auto. Sie nennt diesen weißen Transporter ''See Kuh''. Mit den Papieren dieses stolzen Besitzes fährt Mima mich nach Hause. |
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