Rötelstein


 



Endlich wieder unterweg!



München, die Stadt, reibt mich auf! 

 



Wie jede andere Stadt auch.



Endlich, Samstag 17.00 Uhr haben wir genug Energie.

 



Wir verlassen die Stadt Richtung Süden, Richtung Berge 



Yeeepeeehh!

 



Bald kommen wir zum Kochelsee unter dem majestätischen Herzogstand (1880).

 



Gewitter ist seit gestern angesagt. 
Schon sammeln sich dunkle Wolken, die uns vor 
der brüllenden Hitze zu schützen.


44 Grad im Auto Nobydick, nur weil ich zu faul war, 
vor alle Fenster die Jalousien zu ziehen.

 



Die München Innenstadt geht mir auf die Nerven.
Dort kann ich nicht entspannt 
mit dem Fluß schwimmen.



Überall fühlt sich meine Empfindlichkeit von all den Geld raffenden und Geld rausschleudernden Menschen unter Druck. 

 



Unter all den gierigen Raffern versuche ich zu raffen, was
ich unbedingt raffen muß: 
Unterwäsche, Socken, Futter. 



Zwei Flaschen alkoholarmes Bier schalten endlich alle Sorgen ab, dass ich in der Mittagshitze entspannt einschlafen kann.

 



Lass uns aus der fiebernden Stadt fliehen!
 Mimamai fährt das sanft 
gleitende Auto mit Klimaanlage. 


Meine Sinne kommen wieder näher an die Natur
und können alle Sorgen 
zurücklassen. 

 



Sorgen wie Michael Kabir, 
der in seiner Einsamkeit mit dem letzten Geld lebt, 
was ihm die Hartz IV Gesetze lassen.


That means, Michael Kabir has to spend his month with 200 Euros only in a very poor apartment under the hot roof in in the 6th floor. There live hundreds of poor people live together. The temperature rises there to 40 degrees Celsius. 

 



Michael Kabir serves his vision of cyber connectivity nearly 24/7. His servers host e.g. all the thousands of JPG-, GIF-, MP3- and HTM-files on my n0by domain. When will Michael with his 60 years be salvated from his hot hell under the roof? In five years? Maybe. And then?



Burkhard suffers in a similar situation: He lives with several PCs in his appartment, online 24/7, grabbing all kind of ''digital food'' in the net. Cyber society, cyber life, cyber relationships.

 



Werden alle diese gesichtslosen, anonymen 
Cyber-Bekanntschaften der letzten Jahre 
einmal leibhaftig erscheinen? 



Mit einem Gesicht, einer Stimme und einer Hand 
aus Fleisch, Blut und Knochen, 
die zu berühren und zu schütteln wäre?

 



Oder werden diese Egoisten weiterhin einmal täglich eine Weisheit verschicken? Oder einmal in der Woche, einmal im Monat? Oder werden diese großzügigen Spender eines Tages sich in vollkommne, schweigende Einsamkeit verziehen? 


Oder werden diese spirituellen Experten einen geschützten Platz des Himmlischen Friedens finden?
Eine neue Religion unterdrückter Streitigkeiten? 
Unter den Fittichen der allzu Weisen, die wissen, 
was den Schäfchen ihrer Herde frommt?

 



Mein Nachtspaziergang führt um den Kochelsee. Mima kehrt nach einer Stunde etwa um. 
Regen, Wind, Sturm bläst von den Höhen. Das bringt meinen Sinnen Frieden. 
Alle Fragen stillen diese Anstrengungen, wieder mit meinem Körper in Einklang zu kommen,
wieder in Einklang mit meiner Mutter Natur zu schwingen. Gute Nacht.

 



Sonntag marschieren wir vom Kochelsee (600) zum ''Rötelstein'', (1400). Nach langen, schweißtreibenden Stunden anstrengendem Weg waschen wir uns nackt im kalten See. Wir kochen und essen im Auto. 
Diesmal hat Mimamai zuviel Sonne bekommen, Kopfweh.