oder auf der Flucht vor Verblödeten in der Republik
Moderatoren, Priester, Staatsschausteller, vulgo
Politiker, Filmsternchen sowie Sektensprecher sind zumeist darauf geeicht, mit Grinsegesichtern frohe Botschaften zu verkünden. Ein Beispiel von einem
Sprecher in Radio Tirol: "Eine Gute Nachricht für alle Besitzer
großer Gärten, die nicht gerne gießen. Sie brauchen nicht zu gießen, es
regnet genug". von Erhard Thomas, alias n0by mit Null |
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Meine Gedanken, meine Vernunft im einzelnen und damit Vernunft im
allgemeinen zu entwickeln, entfalten sich meistens
auf Reisen in wunderbare Gegenden. Die Stille in der Bergeinsamkeit hat eine
heilsame Kraft. Schon vor 39 Jahren, also 1972, habe ich mich mit meiner
ersten Ehefrau einen Sommer lang in die altertümliche Blockhütte Vöstnalm
verzogen. Die Olympischen "Spiele" anabolisch andressierter Artisten
haben mich immer schon abgestoßen. Während andere mit 24 Jahren an ihrer
Karriere bastelten, höhnten meine bitteren, brotlosen Sätze im Kabarett über
"Wirt-&-Wissenschaft oder die Heilig Gehaltenen Huren im Bordell
Kapitalistischer Warenanarchie". Meine damaligen garstigen Gefühle sind mittlerweile von weit widerlicherer Wirklichkeit eingeholt. Aber wer will das schon wissen, wenn mir vorWut Sätze wie "Rentner-im-Untergrund" aufstoßen? Eine noch halbwegs sorgfältige Zeitung wie die Süddeutsche bildet fast täglich in Wirtschaft, Wissenschaft, Politik die global agierenden Eliten ab. Deren Fotos in einer Datenbank zu sammlen, ergeben in Kürze ein ansehnliches Verbrecheralbum. Die Justiz ist entweder selbst in die Schaltstellen der globalen Gangstersyndikate eingebunden oder wird von profit- und machtversessenen Politikern an kurzer Leine gehalten. Bei den Gedanken klingt in mir Berlioz Symphonie Fantastique 14 b an mit dem Chorus: "Auf! Auf in die Wälder." So war das schon vor 40 Jahren. So ist das heute. |
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Drei Nächte am Straßenrand im Navistal sind ruhig. |
Das Tal liegt in Wolken, die ihren Regen entladen. |
Patschnasse Schuhe im knietiefen Gras |
Nach etwa drei Stunden ist die Vöstn-Alm erreicht. |
Resi, die Bäuerin, ist jetzt Sennerin auf der Alm. |
Während fröhlicher Stunden trocknen die Schuhe im Ofen. |
Dauerregen, den ganzen Tag: Wasser strömt vom Dach. |
Im Stall versorgt die Sennerin neun Milchkühe und diese drei Kälber. Das Jungvieh bleibt draußen, solange es nicht schneit. |
Auf der Pirsch |
Hier lehrte Vater mich Lesen im Pfarr- und Gasthaus Widum/Navis |
Ansitz Wildberg St. Lorenz/ Bruneck |
Ansitz Wildberg mit kleinem Schwimmbecken |
Bruneck
Reinhold Messmer Museum Ripa |
Bruneck - Blick vom Schloss-Museum Ripa |
Reinhold Messmer hat Südtirol um fünf Museen bereichert. In Bruneck
hat er im Museum Ripa beeindruckende Räume geschaffen. Die Sehnsucht
nach Ordnungsprinzipien, welche diese höchst fragile Bergwelt erhalten, lässt Messmer in seinem Museum anklingen. Wer im
Hochgebirge siedelt, muss mit höchster Sorgfalt auf die Nachhaltigkeit
seines Handelns achten. Eine Vergewaltigung dieses fragilen
Hochgebirgsraum in ein "Heidi-Land" oder in einen Rummelplatz
zur Abschöpfung von Touristengeldern zerstört diese Landschaft. Die
Schädn
sind unabsehbar, wenn der Wasserhaushalt gestört wird, weil
z. B. steigende Temperaturen die Gletscher abschmelzen. Wenn dies so weiter
geht und es ist kein Ende in Sicht, versetzt der Mensch Berge. Muren, Schlammlawinen
gehen ab und zerstören, was Menschen in Jahrhunderten dieser unwirtlichen Höhenzone abtrotzen konnten. Nichts
ändert sich, es sei denn katastrophale Gewalt zwingt dazu. Ein Gleichnis: Manche Menschen zerstören sich zwanghaft getrieben. Jeder weiß, dass Rauchen schädlich ist. Wer süchtig ist nach Nikotin, raucht selbst noch in der Klinik mit fortschreitendem Lungenkarzinom. Wer im Endstadium schon sein Atmen mit einer Sauerstoffmaske unterstützen muss, selbst der will sich noch seine Zigarette anzünden. Der Sauerstoff fängt Feuer. Der Süchtige verbrennt im Bett. Der Zeitungsreporter schreibt seine Story über dies sinnlose Leiden und Sterben und lehrt seine Leser das Grausen. Doch der Leser tröstet sich schnell mit einer anderen Story. Was hat schon ein tragisches Einzelschicksal fern der eigenen Erlebniswelt mit uns zu tun? Wenn kollektiv, wie 1945, das Leben von Millionen in Trümmern gelegt hat, Millionen sich abgeschlachtet haben, selbst das war schnell vergessen. Die Meisten meinten wenige Jahre später, besoffen vom Wirtschaftswunder, dass sie verführt, unschuldig gewesen wären und überhaupt nur zur Selbstverteidigung getötet hätten, wenn sie denn überhaupt jemals jemanden getötet hätten. Doch der Tod ist und bleibt ein Meister aus Deutschland. Den Wohlstand verdanken wir im Land auch Waffenexporten, die wie alle Mordwaffen die Händler des Todes für den Frieden verdealen. Anderswo verkaufen Todeshändler Heroin, Blutdiamanten, Sklavenarbeiter sowi Zwangsprostituierte, um vom Gewinn Mordwaffen für den Frieden zu kaufen. Die Eliten der Bangster-Banden dealen sich mit Schrottpapieren zu Macht und Reichtum, wobei sie Lebens-, Arbeitszeit und -kraft von Millionen zerstörerisch ausbeuten. Um mich von trübsinnigen Gedanken abzulenken, dienen mir Reisen in die wunderbare Welt. |
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Die enge Passstrasse auf den 2020 Meter hohen Staller Sattel wird immer nur für 15 Minuten in eine Richtung freigegeben. |
Auch diese Java bezwingt den Staller-Sattel und erinnert mich an mein erstes Motorrad, eine ILO Baujahr 1952. |
Blick vom Staller-Sattel nach Südtirol
Der Wendepunkt der Reise am Toblacher-See auf einem der ältesten
Camping-Plätze in Südtirol - 128 Kilometer entfernt von Navis.