Die SZ schreibt am Donnerstag, den 13. September
2011, zum "Thema des Tages: Das iranische Komplott" auf Seite 2
in der Großschrift des Vorspanns: "Wäre das Attentat gelungen, hätte
es einen Krieg im Nahen Osten auslösen können." von Erhard Thomas In schon resignierter Ermattung fragt sich der erstaunte Leser: "Noch einen? Mal wieder einen?" Passend zur Zeit eröffnet die Bundeswehr in Dresden ein Armee- und Waffenmuseum. Endlich! Wieder fragt sich in resignierter Ermattung manch müder Krieger, der diese Frohe Botschaft vernimmt: "Noch eines? Mal wieder eines?" Nun hat der Star-Architekt nach dem Jüdischem Museum in Berlin das Kriegmuseum in Dresden errichten dürfen. Vielleicht sollten wir uns noch ein Elends-, Armuts- und Hungermuseum in Erinnerung schlechter Zeiten leisten? Man möge mir das defätistische, Wehrkraft zersetzende, Volks verhetzende Gemaule verzeihen. Bayreuth ist so inspirierend, auch wenn der Grüne Hügel mit dem Festspielhaus mir böse Gedanken wie von GröFaZ und GröKoZ macht. Erst wollen wir zuversichtlich an die Stabilität des Euros glauben, wollen glauben, dass die Renten sicher sind, wollen an den Frieden im Lande, die Wiederauferstehung, die Erleuchtung, von mir aus auch an den Endsieg glauben. Von mir aus mögen Männer auch an 99 Jungfrauen, die sie als Märtyrer lieben, glauben. Im guten Glauben üben sich in frommer Versenkung jegliche Jünger in ihren sportlichen, kulturellen oder auch polit-religiösen Systemen. Selbst- und Seinsverbesserung mittels Leibesübungen, Gebeten, Meditationen bis zur schmerzhaften Selbstkasteiung haben hohe Konjunktur. Das was der Mensch ist, was er hat, reicht nicht. Niemals. Der Mensch muss mehr haben, mehr sein, mehr scheinen. Oft hilft das wenig, meist mindert all Erfolg nur Menschlichkeit, nur Mitgefühl auf ein Minimum.
Heidnische Demo in München: "Leidet ein Mensch an einer Wahnvorstellung, so nennt man es Geisteskrankheit. Leiden viele Menschen an einer Wahnvorstellung, dann nennt man es Religion." |
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Brauntöne überwiegen auch im Innenraum des Festspielhaus
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Das Festspielhaus fasst als musikalischer Weihe-Tempel 2000
Menschen. Etwa 200 Musikanten schwitzen bei bis zu 40 Grad im
Orchestergraben - unsichtbar für das Publikum auf den harten Sitzen.
Wagner wollte den Genuss der Hörer nicht stören, dass diese die "Mühen
der Tonerzeugung" mit ansehen mussten. Der halb verrückte König Ludwig
II. öffnete seine Steuerschatulle, um den Meister musikalischer
Großveranstaltungen beim Bau des Hauses zu subventionieren. Die
Bayreuther Stadtväter gaben den Grund. Ihr Geschenk hat gut gerechnet. Noch im Kriegsjahr 1944 erfreuten sich Machthaber und Musikliebhaber am
Klangzauber im Festspielhaus. Danach war für sieben Jahre Schluss mit
Lustig. Mit der Restauration in Deutschland klang ab 1951 der Zauber auf
ein Neues. Die Kanzlerin verschiebt ebenso leichthändig Steuermilliarden, wie
sie leichtfüßig auf rotem Teppich in die Loge schwebt. Die VIP-Loge baute
Wagner für seinen Gönner, den verrückten König. Doch der saß dort nie.
Er mochte vielleicht Musik, sicher nicht die Menschen. Ludwig, der
III., lustwandelte noch 1917 täglich im Münchener Hofgarten zur
Verdauung. Derweil verdaute die Blutpumpe wie in Verdun seine boarischen
Untertanen. Mein Gefühl empfindet in Bayreuth im allgemeinen, in der Auffahrtsallee wie im Festspielhaus insbesondere die Energie macht- und geldgeiler Eliten. Diesen verdanken wir die Militarisierung, Kriege und eine Industrie mit strahlendem Müll für Jahrtausende. Wagner als GröKoZ, als Größter Komponist oller Zeiten, passt zu Bayreuth, Bayern, BMW und Billiglohn-Jobs. Doch wer nie Stunden in der schwülen Theater-Hitze ein Weihe-Fest durchgestanden oder besser noch mitgewirkt hat, der versteht nichts von den Wonnen. Nur wer ewig strebend sich bemühet, dem erschließt sich das mystische Martyrium. |
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Fackelträger am Grünen Hügel |
Die Oper in Bayreuth war Wagner viel zu klein. |
Den Schlachtern des Ersten Weltkriegs gewidmet. |
Freundliches Gesicht und Wappen über einer Tordurchfahrt |
Maximilian, der Zweite, König von Bayern |
Bayreuth bietes Braunes für jeden Geschmack: Brasserie im Braunbierhaus |
Bayreuth beeindruckt mit monumentale Gebäuden und Statuen
Stadthalle mit Jean Paul Denkmal |
Der Charme vergangener Zeiten |
Dachdurchführung des Kabels von Firma Degen in Eckersdorf |
95 Watt-Peak - bis zu acht Ampere Ladestrom - für 1440 Euro: Über der Festspielhalle erntet das Modul Strom für weitere böswillige Betrachtungen über Bayern im allgemeinen, besonders über Bayreuth. |
Die Schöne ließ im Finanzamt von Bayreut ihr Hemd |
Der Engel bläst dem säumigen Steuerzahler den Marsch |
Der Herr mit der Gabel besiegt die schlampige Schlange |
Immerdar wacht das Auge Gottes über Bayreuth und anderswo |
Das Auge des GröFaZ wachte nur kurz über die Planung für das bayreuther gigantische Gauforum. |
Der GröFaZ, größter Feldherr-&-Führer aller Zeiten beeindruckte die
Wagners schon ab 1923 mit seiner Manie. Er ließ mit seinen braunen
Knallchargen für das beschauliche Bayreuth gar ein Gauforum planen. Dort
sollten 10.000 Menschen GröFaz oder GröKoZ lauschen dürfen. Dagegen wäre
Wagners Klangscheune zum Musikantenstadl geschrumpft. Doch Wagner kann
keiner. Die Amis haben seine Klang-Fabrik nur deswegen nicht zerbombt, weil sie das Areal für eine
Brauerei hielten. Und ohne Bier bleibt Bayern selbst Bayern
unerträglich. Prost!
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Dom in Regensburg |
Kultur und Klerus sind im hohen Ausmaß vergiftet. Kultur, Klerus und
Kirche agieren hochpolitisch. Beispielhaft dafür der prächtige Dom
in Regensburg. Die Seitenwand dieses Sakralbaus dokumentiert mit der
Steinskulptur einer sogenannten "Judensau"
faschistisch-rassistisches Gedankengut aus dem Mittelalter. Es fällt
schwer, im Falschen das Richtige zu finden. Zumindest Humor hilft.
Eine humorvolle Persiflage von Sheela-Fans bei YouTube: Oktober 2011 |
Skulptur am Dom im Regensburg - sogenannte "Judensau" |
Sonntagsspaziergang bei Fichtelberg auf den Ochsenkopf
Sunder bei YouTube |
Karlheinz Deschner |