Nachdem Esther beim Umzug in ihr neues Heim „Haus
Esther“ schon nicht mehr anfassen konnte und diese Zeit daher bei
ihrer Mutter verbrachte, zog sie gleich danach wieder zu ihrem geliebten
Mann. Obgleich sie da schon meistens bettlägerig war, dirigierte sie von
ihrem Krankenbett aus noch viele nützliche und sinnvolle Dinge, die ihr
Mann noch erfüllen durfte.
Esther schwärmte davon, wie wundervoll sie ihre sonnigen Tage im
Garten-Gewächshaus genießen durfte. Dass dies ihre letzten Tage waren,
war wahrscheinlich außerhalb der Vorstellung von den meisten. Doch dabei
atmete Esther immer beschwerlicher, weshalb sie immer wieder Sauerstoff
brauchte.
Sechs Tage vor ihrem Tod wurden ihre Schmerzen so unerträglich, dass sie
in ein Hospiz gegangen wäre, wenn Esther nicht innerhalb von einer
Stunde noch ein Pflegebett in der Wohnung ihrer Mutter hätte
organisieren und aufbauen lassen können. Dazu ließ sie einfach bei der
Firma anrufen, der ihr 2005 ein schnittiges Sportfahrrad für
Gehbehinderte verkauft hatte. In diesem Bett konnte Esther gestützt so
sitzen, dass sie leichter Luft von ihrem Sauerstoffgerät bekam.
Auch dort bei unseren Besuchen mit Mima am Samstag und Sonntag hofften
wir immer noch verzweifelt auf Heilung, auf Leben. Bei meinem nächsten
Besuch am Dienstag war die dramatische Verschlechterung hin zu ihrem
Sterben immer noch außerhalb meiner beschränkten Vorstellungskraft. |
Das Gewächshaus |