Esther hatte nach dem Bamberger Weihnachtsmarkt im Dezember 2006
soviel Kraft, gemeinsam mit ihrer Mutter,
Schwester, Mima und mir auf den Staffelberg zu steigen. Ständig versuchte Esther, ihre Krankheit mit ihrer Intelligenz, Lebenskraft und Willensstärke zu besiegen. So unterzog sie sich Anfang 2007 einer Fastenkur über 40 Tage. Wahrscheinlich verstärkte sich dabei Ihre Ahnung über das Kommende. Sie wollte sich durch ihre Krankheit mit so wenig medizinischen Manipulationen wie möglich kämpfen. Sie schien sich in dieser Zeit darauf vorbereit zu haben, sich selbst ihrem Tod in Würde ergeben zu müssen. Vor dieser Hungerkur hatte Esther schon ihren neuen Freund bei einer buddhistischen Veranstaltung über das Sterben kennen gelernt. Nach dem Ende ihrer Fastenkur gewannen sich Esther und ihr Freund so lieb, dass sie ein Paar wurden. Das Fasten hatte Esthers Krebs nicht endgültig aufgehalten, denn danach musste sie sich im April 2007 im Klinikum Nürnberg einer dreieinhalb Stunden langen Operation unterziehen. Doch auch davon erholte sie sich wieder in Liebe und Hoffnung für ein weiteres Leben mit ihrem Freund. Dieser begleitete sie aufopferungsvoll durch die schwere Zeit. Das Schicksal schmiedete das junge Paar gleichsam mystische zusammen, denn auch die Mutter ihres Mannes starb an Krebs. Am 23. Juni 2007, als Esther bei ihrem Mann einzog, starb dessen Mutter. Fristgerecht heiratete das junge Paar am 27. Dezember 2007, um mit diesem Verwaltungsakt noch ihre Steuern für das Kalenderjahr 2007 zu senken. So erzählte und erklärte es mir meine geschäftstüchtige Tochter. Die einzige Vertraute bei der Hochzeit war Esthers geliebte Schwester. Heute ist mir ihr Verhalten durchaus verständlicher, weil Esther um meine Ehe- wie Beziehungs- kritische Kommentare wohl wusste, die vielleicht bei ihrem letzten großen Plan 2008 hätten stören, mit Sicherheit aber provozieren können. |
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